Ab Rødvig führt uns der Radweg Berlin-Kopenhagen auf schmalen Straßen in einigem Abstand parallel zur Küste weiter nach Norden. Erst in Strøby Ladeplads erreicht der Radweg unmittelbar die Küste. Auf sechs Kilometern liegt rechts der Straße das Meer und links steht ein Haus neben dem nächsten. Ein bis zwei Kilometer abseits der Küste liegt gleich zu Beginn bei Strøby Ladeplads der riesige Stevns Camping (kein Hinweisschild am Radweg). Bei Strøby Egede, das nahtlos in Strøby übergeht, bietet Piccobello Bed & Breakfast etwas abseits der Route Zimmer auch für Radfahrer an.
Am nördlichen Ende von Strøby Egede erreichen wir die gut ausgebaute Straße 209 und radeln wenig schön entlang der stark befahrenen Straße nach Køge, aber immerhin haben wir einen separaten Radstreifen. Übernachtungsmöglichkeiten in Køge können der Webseite der Touristeninformation entnommen werden. Zelten kann man in Køge auf dem Vallø Camping.
Køge hat einen Industriehafen und gleich daneben einen netten alten Hafen mit historischen Häusern und Kneipen (Bild rechts). Einen Abstecher lohnt auch die Fußgängerzone im historischen Zentrum von Køge mit schönen alten Häusern und einem großen Marktplatz, um den sich Cafés und Restaurants anordnen.
Ab Køge führt uns der Radweg ins Hinterland und unternimmt, in dem Bemühen den Hauptstraßen auszuweichen, eine Menge Schlenker durch die Felder und Dörfer östlich der vierspurigen Europastraße 4. Bei Hundige erreichen wir wieder das Meer, müssen allerdings zuvor drei Kilometer durch den Ort entlang einer breiten Straße kurbeln. Dann geht es jedoch sehr schön auf ungeteerten Wegen am Strand entlang und an Yachthäfen vorbei bis Brøndby Strand. Kurz vor Brøndby Strand erwartet uns in Hundige der Hundige Strand Familiecamping und in Ishøy der Ishøy Strand Camping.
Zur Einfahrt nach Kopenhagen bieten sich zwei Alternativen an, die auch aus der rechts abgebildeten Karte ersichtlich sind. In der Karte sind die Fernradwege rot mit Nummern dargestellt.
Alternative 1 über Route 9: Ab Brøndby Strand führt die Nationale Fahrradroute 9 durch eine Grünanlage parallel zur E55 nach Norden. Von der Autobahn merkt man jedoch kaum etwas. Durch den breiten Grüngürtel mit schattigen Alleen abseits der Straßen berührt man nur selten die Vororte. Wer zum zentralen Bellahøj Camping möchte, folgt am einfachsten unserem Garmin Track (siehe Übersichtsseite), der direkt zum Campingplatz führt. Von der Route 9 biegen wir in die Route 2 in Richtung Zentrum ein. Achtung, der Abzweig von der Route 2 zum Campingplatz ist nicht ausgeschildert. Wer ins Zentrum möchte, bleibt einfach auf der Route 2.
Alternative 2 über die Nationale Route 6: Wer nicht zum Bellahøj Camping und direkt ins Stadtzentrum möchte, kann in Brøndby Strand - anstatt auf der Route 9 nach Norden abzubiegen - 16 Kilometer der Nationalroute 2 folgen. Sie führt durch Grünanlagen bis nach Christianshavn und zum Hauptbahnhof ins Zentrum.
Mit Zelt und Rad kann eigentlich nur auf dem Bellahøj Camping (Bild oben) übernachtet werden. Von diesem Platz aus erreicht man das etwa fünf Kilometer entfernte Zentrum mit dem Fahrrad in etwa 20 Minuten. Alternativ kann man direkt am Campingplatz auch in den Bus einsteigen. Leider ist der Bellahøj Camping nicht sonderlich attraktiv. Es handelt sich um eine riesige Wiese ohne jeglichen Schatten, die Duschen befinden sich in Containern.
Alternativ gibt es noch den Copenhagen Camping direkt südlich vom Flughafen in Meeresnähe. Mit dem Rad dürften es etwa 15 Kilometer ins Stadtzentrum sein. Es verkehrt aber auch ein Linienbus.
Über das Zimmerangebot informiert die Webseite der Touristeninformation.
Es lohnt sich, für die Besichtigung von Kopenhagen mindestens einen Tag vorzusehen. Mit dem Rad können die weiträumig verteilten Sehenswürdigkeiten sehr gut angefahren werden. Kopenhagen ist die Stadt der Radfahrer. Es gibt unzählige Radwege und regelrechte Fahrradautobahnen, Radwege mit eigenen Abbiegespuren und überall richtig viel Betrieb. Wer an einer Fahrradampel nicht sofort bei Grün losfährt, riskiert einen Stau hinter sich.
Nordöstlich vom Hauptbahnhof liegt die Strøget, eine der längsten Fußgängerzonen Europas, mit vielen Geschäften. Daran schließt sich im Osten das Hafenbecken des Nyhavn an, wo unzählige Restaurants in historischen Häusern zur Einkehr einladen (Bild am Seitenanfang).
Von dort ist es nicht mehr weit zum Inderhavn, dessen riesiges Becken sich von Nord nach Süd durch die Stadt zieht. Die Industrieanlagen sind längst modernen Wohn- und Bürogebäuden gewichen. Diesen Teil von Kopenhagen sollte man nicht aussparen. Auf Grund seiner Größe bietet er sich besonders für eine Besichtigung per Rad an. Auch zu der im Norden des Hafenbeckens zu findenden berühmten Statue der kleinen Meerjungfrau fährt man am besten mit dem Rad.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Rødvig bis zum Bellahøj Camping in Kopenhagen dargestellt. Vom Campingplatz aus sind noch fünf Kilometer bis ins Zentrum zu radeln. Über die Nationalroute 9 sind 108 Kilometer und über die Nationalroute 2 sind 100 Kilometer bis ins Zentrum zu kurbeln.
In Kopenhagen endet der Fernradweg Berlin-Kopenhagen. Für die Rückfahrt bietet sich insbesondere die Bahn und vielleicht auch das Flugzeug an.
Zur Weiterfahrt nach Norden empfehlen wir die Radtour von Kopenhagen über Helsingør und weiter entlang der schwedischen Westküste nach Halden und Oslo in Norwegen.