Unser Radweg geht in Rostock entlang des Südrings nahe am Hauptbahnhof vorbei und dann nach Norden zur nördlichen Altstadt und zum Hafen. Bis zur Anlegestelle der Fähre nach Gedser ist der Radweg mit dem bereits bekannten Symbol gut ausgeschildert. Die Fähranlegestelle im Seehafen von Rostock ist knapp neun Kilometer vom Zentrum entfernt. Unseres Erachtens ist es unnötig für die Etappe vom Rostocker Zentrum bis zum Hafen auf die S-Bahn umzusteigen, wie in manchen Führern empfohlen wird, da sich auch dieser Abschnitt sehr gut fahren läßt.
Die Fähre nach Gedser verkehrt ziemlich häufig, so dass eine am Fahrplan orientierte Anfahrt eigentlich nicht erforderlich ist. Knapp zwei Stunden dauert die Überfahrt nach Gedser in Dänemark.
Gedser ist ein kleiner beschaulicher Ort. Er besteht aus der Fähranlegestelle und einem kleinen Zentrum, das wir schnell durchquert haben. In Dänemark müssen wir uns auf ein anderes Logo für den Radfernweg umstellen. Von Gedser nach Kopenhagen folgen wir nun der Nationalroute 9 mit einer roten Neun auf blauem Grund. Übernachten kann man in Gedser auf einem einfachen Campingplatz südöstlich der Fähranlegestelle am Meer oder im Hotel Gedser.
Man sollte unbedingt der Beschilderung des Radweges folgen, um nicht auf die breit ausgebaute Europastraße 55 zu gelangen. Die ersten 3,5 Kilometer geht es auf einer separaten Radspur neben der E55 lang bis kurz vor Gedesby, dann biegt der Radfernweg in ein kaum befahrenes Sträßchen ein, das mit einigen hundert Metern Abstand der Westküste der Insel Falster nach Norden folgt. Die Insel Falster ist ganz flach, kilometerweit kann man über die Felder schauen. In der Nähe der Ortschaften gibt es häufig Stichstraßen zu Badestränden am Meer, so auch kurz vor Bruserup. An der Straße steht ein Hinweisschild nach Bruserup-Strand. Dort gibt es einen Zeltplatz für Kanu- und Radfahrer. Die kleine Zeltwiese (Bild unten) liegt wunderschön zwischen Schilf unmittelbar am Strand. Die Ausstattung ist denkbar einfach: ein Wasserhahn auf der Wiese und Toiletten mit Waschbecken in einem Container am nahen Parkplatz.
Kurz hinter Bruserup erreicht unsere Nebenstraße in Marrebæk wieder die Europastraße 55, der wir für einige Kilometer auf einer separaten Radspur folgen. Bei Væggerløse biegt der Radweg nach Westen zum Meer ab und folgt der Küstenlinie nach Nykøbing (Bild rechte Seite). In Nykøbing lohnt ein Abstecher ins Zentrum mit seiner netten Fußgängerzone, der Radweg führt auf der E55 am Zentrum vorbei. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Danhostel Nykøbing Falster, im Hotel Falster und auf dem Falster City Camping nicht weit vom Radweg.
Ab Nykøbing wechselt der Radweg auf die Ostseite der Insel Falster. Die 13 Kilometer lange Strecke ist recht uninteressant. Bei Ulslev erreichen wir beim Ulslev Strand Camping die Ostküste von Falster. Der Radweg geht auf einem einspurigen Teerweg entlang vieler schöner, oft mit Reet gedeckter, Häuser. Ab Generalens Lysthus kurbeln wir auf naturbelassenen Wegen sehr schön durch Wald in unmittelbarer Nähe zum Sandstrand. Hier bieten sich einige Stellen für Naturcamping an. Leider gibt es aber kein Trinkwasser in der Nähe, so dass man sich zeitig mit Wasser aus dem Supermarkt versorgen sollte, falls man hier übernachten will. 14 Kilometer radeln wir so wunderbar durch Wald nach Norden. Ab Hesnees (Bild rechte Seite) vergrößert sich der Abstand zum Meer.
In Stubbekøbing am Grønsund kann im Stubbekøbing Camping & Feriecenter übernachtet werden. Zimmer gibt es im Hotel Elvekroen. Eine kleine Fähre bringt uns in Stubbekøbing über den Grønsund nach Nyby auf der Insel Bogø.
Nun kurbeln wir sechs Kilometer ohne Radweg über die jedoch wenig befahrene Straße 207 nach Osten zur Insel Møn. Der Radweg nach Kopenhagen folgt nun auf schmalen Nebenstraßen ohne Verkehr einem Zickzackkurs, der uns gelegentlich zweifeln läßt, dem Ziel Kopenhagen näher zu kommen. Wir passieren die Fanefjord Kirche, kurven zur Südküste von Møn und sogleich wieder nach Norden, wenig später rüber nach Osten wieder zur Küste und dann hinüber zum Stege Nor, einer Bucht, die nur durch eine schmale Verbindung bei Stege mit dem Meer Berührung hat.
Bereits vor der Brück nach Stege biegt der Radweg scharf nach Westen ab ohne in den Ort hinein zu führen. Wer dennoch den schön zwischen der Stege Bugt und dem Stege Nor liegenden Ort besichtigen oder dort übernachten möchte, fährt kurz über die Brücke und ist bereits in dem kleinen Ortszentrum. Zimmer gibt es im Motel Stege.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Rostock nach Stege dargestellt. Es gibt keine spürbaren Steigungen auf diesem Abschnitt. Die maximale Höhe von 36 Metern erreicht der Radweg kurz vor Stege, ansonsten pendelt er zwischen Meereshöhe und 15 bis 20 Metern.