Wir beschreiben auf dieser Seite eine 71 Kilometer lange Radtour von Queenstown zu den Mavora Lakes. Dieser Abschnitt ist Teil des Radrundweges ab Queenstown über den Around the Mountains Cycle Trail. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Von Queenstown radeln wir bis zu den Mavora Lakes auf dem Around the Mountains Cycle Trail (siehe auch offizielle Webseite des Radweges). Es handelt sich um einen Radrundweg. Er verläuft südlich des Lake Wakatipu und westlich der Eyre Mountains durch ein sehr schönes Tal mit dem Von River zu den Mavora Lakes. Bei den Seen wendet sich der Around the Mountains Cycle Trail nach Osten und führt über Mossburn und Kingston zurück nach Queenstown. Am schönsten ist der Radweg zwischen Queentown und den Mavora Lakes. Wir nutzen diesen Abschnitt als erste Etappe nach Te Anau. Die gesamte Strecke zu den Mavora Lakes ist nicht geteert, Verkehr gibt es erst ab der Stichstraße zu den beiden Lakes. Zuvor radeln wir über Farmland, die Piste ist zwar für den öffentlichen Verkehr nicht gesperrt, wegen der Furten treffen wir aber kaum auf Autos. Deswegen ist auch die Piste in einem sehr guten Zustand. Vom Lake Wakatipu müssen wir immerhin 400 Höhenmeter aufsteigen, davon sind 225 Meter richtig steil und anstrengend.
Von Queenstown aus fahren wir 13 Kilometer mit dem historischen Dampfschiff TSS Earnslaw über den Lake Wakatipu in südwestlicher Richtung nach Walter Peak. Fahrkarten kann man gleich in der Nähe des Piers erwerben, wegen der großen Nachfrage durch Tagesausflügler ist eine vorherige Buchung sinnvoll. Nach nur 45 Minuten legt das Schiff schon bei der High Country Farm Walter Peak an. Sie hat ihren Namen von dem 1800 Meter hohen Walter Peak, der sich gleich hinter der Farm und dem Seeufer erhebt. Die Farm ist ganz auf den Tourismus ausgerichtet, es gibt ein Restaurant, Andenkengeschäft und diverse Gatter mit farmüblichen Tieren. Gegen Entgelt kann man an einer Schafschur teilnehmen und zuschauen, wie die Hütehunde Schafe treiben.
Ab Walter Peak radeln wir bis zu den Mavora Lakes durchgehend über eine Schotterpiste. Während der ersten 13 Kilometer geht es leicht wellig am Lake Wakatipu entlang bis zur Mt Nicholas Station. Dann verlassen wir den Lake Wakatipu und die Piste schwenkt vom See weg nach Richtung Südwesten in ein Tal mit dem Von River. Vor dem Schwenk bietet sich ein toller Blick auf den nördlichen Teil des Lake Wakatipu mit einem Reigen schneebedeckter Berge und dem 2830 Meter hohen Mount Earnslaw hinter dem nördlichen Ende des Sees. Ein idealer Platz für eine erste Rast. Wer von Queenstown aus nur mit dem Dampfschiff zur Walter Peak Station und zurück fährt, sieht den schönsten Teil des Sees nicht. In diesem Fall ist es besser, ein Boot zu nehmen, dass bis zur Mt Nicholas Station fährt. Von dort hat man auch den Bilderbuchblick über den gesamten nördlichen Teil des Lake Wakatipu.
Nach Passieren der Nicholas Station fahren wir in Richtung Süden durch das sehr schöne, einsame Tal mit dem Von River. Der Fluss mäandriert durch ein breites Bett, die Piste steigt kaum merklich an.
15 Kilometer ab dem Talbeginn folgt ein 2,6 Kilometer langer, mit bis zu 10% sehr steiler Anstieg um 225 Höhenmeter. Nach diesem Anstieg geht es kaum noch aufwärts. Allerdings sind einige Bäche mit kurzen, aber steilen Ab- und Auffahrten zu queren.
37 Kilometer nach Walter Peak erreichen wir auf einer Höhe von 700 Metern die McKellar Flats. Wir radeln durch eine grasbewachsene Hochebene mit Rinder- und Schafbeweidung. Die breite Ebene wird im Osten von den 2000 Meter hohen Eyre Mountains und im Westen von den bis zu 1700 Meter hohen Thomson Mountains begrenzt. Sie sind im unteren Bereich mit Gras bewachsen, oben zeigt sich der nackte Fels. Das gesamte Panorama beeindruckt durch eine karge einsame Landschaft mit goldgelben Gras auf dem Talgrund und in der weiten Ebene.
Zwei Furten sind zu queren. Mit beladenen Rädern ist es schwierig, sie zu durchfahren. Das relativ tiefe Wasser bremst ganz gut und mit den Schuhen dürfte man beim Pedalieren unter Wasser kommen. Also besser Schuhe ausziehen und durchwaten.
48 Kilometer nach Start an der Walter Peak Station queren wir auf einer Brücke den Oreti River. Durch dessen Flusstal soll der Radweg einmal zum SH94 gehen. Während unserer Befahrung war der Weg jedoch noch im Planungsstadium. Wir radeln also weiter auf der Piste über ein kleinen Hügel und erreichen nach zwei Kilometern auf der anderen Seite des Hügels den Abzweig zu den Mavora Lakes.
Von der Hauptpiste biegt man rechts zu den beiden ausgeschilderten Seen ab. Die nur sieben Kilometer lange Stichstraße endet am North Mavora Lake. Wir müssen also die selbe Strecke wieder zurück zur Hauptpiste. Trotzdem empfehlen wir unbedingt, diesen Abstecher zu kurbeln und mindestens eine Nacht am nördlichen See auf dem sehr schönen DoC-Platz zu verbringen.
Kurz nach Verlassen der Hauptpiste tauchen wir in einen dichten Wald ein, durch den wir nach kurzer Fahrt den South Mavora Lake erreichen. Bereits hier gibt es Zeltstellen des Mavora Lakes Campsite. Die einfachen Zeltstellen des DoC-Platzes verteilen sich über ein riesiges Gelände entlang der Ufer beider Seen. Am südlichen Ende des South Mavora Lake liegt die Zahlstelle für den Übernachtungsobulus. Die schmale Piste führt immer in Ufernähe entlang des südlichen Sees. Vor dem Seeende verlassen wir den Wald und fahren durch Wiesen hinüber zum nördlichen See. Dort ist die Landschaft offener und die Zeltstellen sind schöner, da der Blick auf die umliegende Bergkulisse nicht durch Bäume verstellt ist. Abseits der Bäume sind die vielen Sandflies auch nicht ganz so unerträglich, da der Wind hat eine Chance hat sie zu verscheuchen. Zeitweise kann der Wind hier aber auch so stark sein, dass man eine eher geschützte Zeltstelle bevorzugt. Die gibt es aber auch am nördlichen See zur Genüge.
In der weiten Landschaft und besonders entlang des Seeufers liegen die Zeltstellplätze verteilt. Nahe der Zeltstellen befindet sich immer eine Trockentoilette und ein Wasserhahn. Zur Ferienzeit der Kiwis oder an "langen Wochenenden" (bank holiday) kann es hier leider sehr voll und laut werden. Dann dröhnen Motorboote über den See, Squads und Motorräder sausen durchs Gelände und Stromgeneratoren sorgen für Komfort in den großen Lagern der "Abenteurer". Außerhalb dieser Stoßzeiten ist es hier herrlich ruhig und abgeschieden.
An einem kleinen Parkplatz enden die Zeltstellplätze. Von dort zieht sich der See noch 10 Kilometer weiter nach Norden. Eine sehr rauhe 4WD-Piste führt unmittelbar am Ufer entlang zur Careys Hut. Naürlich kann man diesen Weg auch zu Fuß gehen und vielleicht in der Hütte übernachten. Allerdings gibt es während der Saison eine größere Anzahl 4WD-Abenteurer auf der Piste. Der Weg führt als Pfad noch weiter zur Boundary Hut und Taipo Hut.
Eine Wanderalternative ist die Umrundung des South Mavora Lakes. Den Fluss an beiden Enden des Sees überquert man auf Hängebrücken. Entlang des Westufers führt ein sehr schöner Pfad durch dichten Urwald. Am Ostufer soll es Anglerpfade für den Rückweg geben. Wer diese nich findet, muss auf der Schotterpiste laufen.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.