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Radtour Slowakei, Nord-Route von Bratislava nach Košice


Abschnitt:

Stropkov - Vranov nad Topľou

Wir beschreiben auf dieser Seite einen 47 Kilometer langen Abschnitt eines Radweges durch den Osten der Slowakei von Stropkov nach Vranov nad Topľou. Er ist Teil einer Radtour von Bratislava nach Kosice. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.

Radtour durch die Slowakei von Stropkov nach Vranov nad Topľou

Karte zur Radtour von Stropkov nach Vranov nad Topľou
Karte zur Radtour von Stropkov nach Vranov nad Topľou

Stropkov ist ein kleines Städtchen, das außer einigen Geschäften nichts zu bieten hat. Unser Radweg geht von Stropkov über die Straße 557 nach Süden zum Stausee Vodná Nádrz Vel'ka Domaša. Bis zum Stausee verläuft die sehr breit ausgebaute 557 auf 11 Kilometern leicht abwärts und ziemlich eintönig fast ohne Kurven durch eine offene, von Feldern geprägte Landschaft. Trotz des großzügigen Ausbaus der Straße gibt es sehr wenig Verkehr. An seinem nördlichen Ende ist der See Vodná Nádrz Vel'ka Domaša ziemlich verlandet. Erst nach einigen Kilometern wird eine durchgehende Wasserfläche sichtbar.

Die Straße geht unweit des östlichen Ufers an dem in Nord-Südrichtung ausgestreckten Stausee entlang. Am Ufer reihen sich wilde Wohnwagenstellplätze und einfachste Feriendatschen aneinander. Der Tourismus scheint hier seinen Zenit bereits hinter sich zu haben. Es wirkt alles etwas runtergekommen und verlassen. Ungefähr nach dem ersten Drittel des Sees wird es bergig, die 557 verlässt das Seeufer und umgeht den 310 Meter hohen Berg Čopánka mit einem steilen Anstieg um 50 Höhenmeter durch einen Wald. Dann geht es aber auch schon wieder 40 Höhenmeter runter zum Stausee.

Nach drei Kilometern folgt der zweite Anstieg. Dieses Mal sind 80 Höhenmeter durch Wald steil aufwärts zu kurbeln. Kurz darauf rollen wir die 80 Höhenmeter wieder runter. Vor dem dritten Anstieg zweigt rechts ein Sträßchen sehr steil hinunter zum See ab. Dies ist eine Gelegenheit, einmal unmittelbar ans Wasser zu kommen. Wer es eilig hat, bleibt auf der 557.

In unserem Garmin-Track ist der kleine Umweg berücksichtigt. Mit geschätzten 13% und kräftig angezogenen Bremsen rollen wir zum See runter. Am Ufer liegt eine kleine Siedlung mit Ferienhäusern und einem nicht öffentlichen Campingplatz. Wir radeln unmittelbar entlang des Ufers nach Süden. Am letzten Haus der Siedlung endet der Fahrweg, es geht jedoch ein schmaler, etwa ein Meter breiter Betonplattenweg durch den Wald am Ufer weiter, der gut befahrbar ist.

Nach 600 Metern erreichen wir im Ort Polany wieder eine Straße. Hier gibt es eine große Liegewiese am Seeufer mit mehreren Kiosks und Pensionen zum Übernachten. Die Stelle ist ganz gut geeignet, um mal einen Tag Pause zu machen und schwimmen zu gehen.

Nun müssen wir wieder sehr steil mit 12% Steigung auf einem Sträßchen etwa 80 Höhenmeter hoch zur 557. Sogleich rollen wir wieder runter in den Ort Malá Domaša am Ende des Sees. Genauer gesagt liegt Malá Domaša an dem See vodná sádrž Malá Domaša. Er ist durch einen kurzen Bachlauf mit dem Stausee verbunden.

Unser Radweg bleibt weiter auf der 557, die nun auf die Westseite des Tals wechselt und dort durch einen Wald nach Sedliská führt. Ab Sedliská heißt die Straße 558. Wir halten uns immer rechts, die 558 umgeht unser Ziel, Vranov nad Topľou und mündet außerhalb der Stadt in die stark befahrene Straße 18. Wir radeln stattdessen - uns rechts haltend - direkt in die Stadt.

Außer Einkaufsmöglichkeiten hat Vranov nad Topľou nichts zu bieten.

Straße vor Dubova
Vodna Nadrz Velka Domasa
Holzkirche in Ladomirova
Slovenska Kajna
Holzkirche in Ladomirova
Vranov nad Topl'ou

Karten

Für diese Radtour empfehlen wir die slowakische Radkarte Cykloturistická Mapa Nr. 4.

Höhenprofil der Radtour durch die Slowakei von Stropkov nach Vranov nad Topľou

In der Grafik rechts ist das Höhenprofil für die Radtour von Stropkov nach Vranov nad Topľou dargestellt. Auf einer Distanz von 47 Kilometern sind insgesamt 266 Höhenmeter steigend und 332 Höhenmeter fallend zu radeln. Im Höhenprofil gut erkennbar sind die drei bereits erwähnten steilen Anstiege entlang des Stausees Vodná Nádrz Vel'ka Domaša. Der restliche Teil dieser Etappe ist eher flach.

Höhenprofil Radtour von von Stropkov nach Vranov nad Topľou
Höhenprofil zur Radtour von Stropkov nach Vranov nad Topľou (Nächste Seite Nächste Seite)

Impressionen

Ab Stropkov ist die Straße troz ihrer dreistelligen Nummer, was sie als niederrangige Nebenstraße ausweist, sehr breit ausgebaut. Ein kräftiger Rückenwind schiebt uns über die leicht abwärts geneigte Straße voran. Wir fahren ohne Mühe mindestens 25 km/h. Es ist Ende August und noch so warm, dass wir für jede Pause den Schatten suchen.

Der Stausee Vodná Nádrz Vel'ka Domaša ist zunächst eine Enttäuschung. Wir haben Badeorte mit netten Campingplätzen und ein wenig touristischer Infrastruktur erwartet. Stattdessen erstrecken sich wilde Campingplätze und Bauwagensiedlungen entlang des nordöstlichen Ufers.

Es ist bereits später Nachmittag und wir haben gehofft, dass wenigstens einer der in der Karte eingezeichneten Campingplätze noch existiert. Aber allenfalls sind in den entsprechenden Orten noch Überreste längst aufgegebener Anlagen sichtbar. Die Straße entfernt sich zusehends vom Seeufer und steigt mehrfach stark an. Irgendwann fahren wir schließlich ein Sträßchen steil runter zum See.

In dem kleinen Ort gäbe es jedoch nur die Möglichkeit, auf einer Wiese am See zu zelten und in einem der Häuser um Wasser zu bitten. Auf einer solchen Bühne wollen wir dann doch nicht übernachten. Vielleicht gibt es ja im nächsten Dorf eine Möglichkeit. Im Navi ist eine hauchdünne Linie am Seeufer eingezeichnet. Vielleicht ist der Pfad ja mit dem Rad zu schaffen und uns bleibt der steile Rückweg hinauf zur Straße erspart. Und tatsächlich erweist sich die dünne Linie im Navi als schmaler Betonplattenweg hinüber nach Polany.

In Polany gibt es eine richtige touristische Infrastruktur. Eine große Liegewiese am See ist von mehreren Kiosks umgeben, allerdings ist alles geschlossen. Ist die Saison bereits vorbei? Wie wir später hören, ist mit dem Ende der Schulferien hier schlagartig nichts mehr los. Oberhalb der Wiese finden wir schließlich eine einfache Pension. Für 18 €uro bekommen wir ein Doppelzimmer. Von der Terasse vor dem Zimmer haben wir einen herrlichen Blick über den See. Bei einem guten Glas frisch gezapften Biers lassen wir den Tag ausklingen.